Pärke in den Alpen

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„Der Nationalpark ist Gegenstand dauernder wissenschaftlicher Forschung“, heisst es im Nationalparkgesetz. Seit den Gründertagen 1914 sind Wissenschaftler in diesem einzigartigen Freiluftlabor tätig.

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Seit 1919 hat auf der Alp Stabelchod kein Vieh mehr geweidet. Die Alp liegt mitten im 1914 gegründeten Schweizer Nationalpark. Hier hat alleine die Natur das Sagen. Doch, anders als von der Forschung damals erwartet, ist der geschlossene Wald bis jetzt nicht zurückgekehrt. Im Gegenteil: An manchen Stellen könnte man denken, ein Gärtner pflege hier einen englischen Rasen, so kurz geschnitten präsentiert sich das Gras. Doch hier haben weder Mensch noch Nutztier mehr etwas verloren, und auch für die Besucher gilt ein striktes Wegegebot. Es ist das Wild, namentlich Rothirsche in grosser Zahl, das die seit dem frühen 14. Jahrhundert als Alpweiden genutzten Flächen bis heute abgrast. Eine Hochrechnung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat gezeigt, dass es noch 500 bis 600 Jahre dauern dürfte, bis hier wieder ein geschlossener Wald gewachsen ist. Doch, so hat eine Forschergruppe vor einigen Jahren herausgefunden, die Rothirsche, können nur bedingt für diese extrem langsame Wiederbewaldung verantwortlich gemacht werden. Sie kommen im Nationalpark wohl in grosser Zahl vor, der Bestand liegt aber unter der Schwelle dessen, was die natürlichen Ressourcen ermöglichen. Mit ihren Hufen sorgen sie im Gegenteil dafür, dass im dichten alpinen Rasen sich Lücken auftun, in denen sich Baumsamen einnisten können, die sonst kaum eine Chance zum Keimen hätten. Da und dort haben sich denn auch die ersten Bergföhren eingefunden. Doch das war vor einigen Jahrzehnten. Seither stagniert die Entwicklung - weshalb, das weiss niemand so genau. „Es gibt ein paar Indizien“, sagt Anita Risch, Gruppenleiterin Tierökologie in der Forschungseinheit Ökologie der Lebensgemeinschaften an der WSL: etwa das Ausbreiten der Fiederzwenke, einem hübsch anzusehenden, leuchtend- hellgrünen Gras, das weder Nutzvieh noch Wild anrühren. So wächst es ungerührt weiter – mit einem Tempo von ungefähr 4 cm pro Jahr. Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass mancher dieser kreisrunden Grasteppiche auf einen einzigen Halm zurückgehen – Fiederzenken vermehren sich häufig vegetativ. Die grössten haben einen Durchmesser von gut und gern 20 Metern. Sie sind also 250 Jahre alt und zeigen damit eindrücklich, dass hohes Alter nicht nur Bäumen oder Schildkröten vorbehalten ist. Auffallend ist auch das gehäufte Auftreten von in der Schweiz seltenen Wiesenameisen auf besonders nährstoffarmen Böden der Alp Stabelchod. Wiesenameisen und Hirsch mögen sich nicht leiden, sie gehen einander aus dem Weg, und so können sich die Ameisenvölker, die nicht auf einem einzigen Haufen, sondern über die ganze Weide verteilt in verschiedenen Haufen leben, recht ungehindert vermehren. Eine ganz ähnliche Entwicklung hat Risch auch an Termitenvölkern im Serengeti-Nationalpark in Tansania beobachtet. Die Wissenschaftlerin, die auch im Yellowstone Nationalpark in den USA forscht, kommt zu einem überraschenden Schluss: „So unterschiedlich die klimatischen Voraussetzungen und die Zusammensetzung von Fauna und Flora in den drei Nationalparks sein mögen, so ähnlich sind die Entwicklungen der Ökosysteme, wenn der Mensch ausgeschlossen bleibt.“ Die Tatsache, dass der vergleichsweise winzige Schweizer Nationalpark den Vergleich mit den berühmtesten Nationalparks der Welt nicht zu scheuen braucht, lässt das Forscherinnenherz schon etwas höher schlagen, auch wenn Anita Risch gleich relativiert: „In der internationalen Forschergemeinde fristet der Schweizer Nationalpark nach wie vor eher ein Fussnotendasein“.

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Der Schweizer Nationalpark ist ein Paradies für Forscher verschiedenster Fachrichtungen, ein Freiluftlabor, in dem natürliche Prozesse ungestört vom Menschen ablaufen. Die Forschung ist, neben Naturschutz und Information, eine der drei tragenden Säulen des Nationalparkkonzeptes. Die eigenen wissenschaftlichen Aktivitäten werden in eigenen Publikationsreihe „Nationalparkforschung in der Schweiz“ seit 1916 dokumentiert. Doch die Möglichkeiten sind personal- und budgetbedingt begrenzt. Die Arbeit von externen Wissenschaftlern im Park ist deshalb ausdrücklich erwünscht. Zutritt wird nur für jene Forscherinnen und Forscher gewährt, deren Feldarbeit nur auf dem Gebiet des Nationalparks Sinn macht. Projekte, die sich auch anderswo realisieren liessen, werden in der Regel zurückgewiesen. Diese Praxis macht Sinn. Denn auch die Wissenschaft soll die natürlich ablaufenden Prozesse im Park möglichst wenig stören. Um die 50 Forschungsprojekte laufen im Durchschnitt gleichzeitig, die Zahl der Forscherinnen und Forscher im Park liegt zwischen 20 und 30.

Geforscht wird im Nationalpark seit den Gründertagen – etwa mit bahnbrechenden Arbeiten des Botanikers Josias Braun-Blanquet, dem Begründer der Pflanzensoziologie. Er markierte im Parkgebiet über 100 Flächen mit Pfosten, deren Pflanzenbestand seither regelmässig im Abstand von fünf bis zehn Jahren dokumentiert wird – eine weltweit einmalige Datenreihe, deren Auswertung heute den Wissenschaftlern einige knifflige statistische Probleme beschert. Der wissenschaftliche Fokus dieser Arbeiten sei aus heutiger Sicht nicht mehr ganz klar, meint Anita Risch. „Die Flächen wurden vermutlich primär so angelegt, dass sie die Wiederbewaldung dokumentieren sollten“. Doch der Wald lässt, wie man heute weiss, auf sich warten – etwa weil der Tannenhäher, der die Arvennüsse verbreitet, noch bis vor wenigen Jahrzehnten verfolgt wurde, weil die Meinung herrschte, er würde den Arven schaden. Und so sind Arven bis heute in den von Bergföhren und – weit weniger - Lärchen dominierten Wäldern des Nationalparks eher rar geblieben. Viele Bergföhrenwälder im Nationalpark brechen derweil grossflächig zusammen. Sie sind Zeugen einer Geschichte, die jahrhundertelang von Kahlschlägen und Übernutzung der natürlichen Ressourcen geprägt war. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden weite Teile des heutigen Nationalparks letztmals grossflächig abgeholzt. Das Holz wurde auf dem Inn über rund 150 Kilometer bis nach Hall im Tirol geflösst, wo es für die energiehungrige Salzsiedereien verbrannt wurde. Danach überliess man die Natur sich selbst, und es entwickelten sich die für den Nationalpark charakteristischen Bergföhrenwälder. Sie wachsen im Vergleich zu den anderen im Park vorkommenden Arten relativ schnell und haben daher einen Entwicklungsvorteil. Die Bergföhren bilden nur ein Zwischenstadium der Waldentwicklung und werden im Laufe der Zeit von Lärchen und den Arven abgelöst, der natürlicherweise häufigsten Baumart in der Region. Bergföhren werden kaum älter als 250 Jahre, Lärchen und Arven erreichen ein wesentlich höheres Alter von bis zu 1000 Jahren. Sie entwickeln sich zwar langsamer, aber umso nachhaltiger. Von diesem natürlichen Zustand, der allerdings in einer von Naturereignissen geprägten, sich trotz langer Zeiträume sehr dynamisch entwickelnden Landschaft nie in Stein gemeisselt ist, sind die Wälder im Schweizer Nationalpark also noch einige Jahrhunderte entfernt. Der moderne Mensch kann angesichts dieser zeitlichen Dimensionen, die zu erfassen er in hektischen Zeiten wie diesen kaum mehr in der Lage ist, nur staunen. Auch die Ökologin Anita Risch schmunzelt nur, wenn sie an die von ihr mit verfasste Studie denkt, die eine Prognose wagte, wie sich der Wald im Nationalpark entwickeln wird. „Ich kann angesichts unserer eigenen beschränkten Wissens nur hoffen, dass unsere Fachkollegen dereinst ein mildes Urteil über unsere Arbeit fällen werden“. Manchmal habe sie den Eindruck, dass mit jeder wissenschaftlichen Fragestellung, die geklärt wird, sich zwei neue ergeben. Vor diesem Hintergrund ist die Frage, was auf der Alp Stabelchod wäre, wenn es hier keine Hirsche, aber auch keine Murmeltiere, Mäuse und Insekten gäbe, vielleicht Ausdruck dieser Ambivalenz. Es geht um Grundlagenforschung. Denn so viel man heute weiss über die grundlegenden Funktionen von Ökosystemen, so wenig ist bekannt über die gegenseitige Beeinflussung der Lebewesen etwa auf einer Weide. Wer frisst am meisten Gras? Die Hirsche? Die Murmeltiere, die auf der Alp Stabelchod häufig vorkommen? Oder gar die vielen Heuschrecken, die zu Dutzenden aufschrecken, wenn man sich ihnen nähert? Wie wird sich die Vegetation entwickeln, wenn Hirsche und andere Säugetiere von Beutegreifern wie Wölfen, Luchsen oder Bären bedrängt werden, die sich im Nationalpark über kurz oder lang ansiedeln werden? Spielen dann vielleicht tatsächlich die Insekten die Hauptrolle? Das Bild der vielen Pflanzen fressenden Insekten auf kleiner Grasfläche sei einer dieser Momente im Forscherleben gewesen, die den Anstoss geben können, einen neuen Ansatz zu versuchen, erzählt Anita Risch. Um herauszufinden, welche Rolle die Tiere spielen, die sich von Pflanzen ernähren, musste ein aufwendiges Konzept entwickelt werden mit einem ganzen Netz von Umzäunungen, die nach und nach alle Protagonisten ausschliessen: zuerst den Hirsch, dann das Murmeltier, die Mäuse und schliesslich die Insekten. Dieser experimentelle Forschungsansatz war Neuland im Nationalpark, wo jahrzehntelange die strikte Ägide gegolten hatte, dass der Mensch nicht in die natürlichen Abläufe eingreifen darf. Es habe einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, bis sich die Forschungskommission habe gewinnen lassen, sagt Risch. Im Sommer 2009 war es soweit. Auf insgesamt 18 gehegeartigen Flächen, die eine Hälfte auf nährstoffreichen, die andere auf nährstoffarmen Böden, wurden die Absperrungen installiert, dazu kamen verschiedene Messgeräte. Um statistisch relevante Daten zu erhalten, sind die Ergebnisse von mindestens fünf Probeflächen pro Bodentyp nötig. Und im von extremen Wind- und Wetterereignissen geprägten klimatischen Umfeld der Hochalpen kann nicht garantiert werden, dass alle Flächen über die geplante Dauer des Feldexperimentes von fünf Jahren tatsächlich funktionstüchtig bleiben. Schon ein gerissenes Netz, das Insekten abhalten soll, kann die Ergebnisse verfälschen. Regelmässige Kontrollen sind deshalb nötig. Dazu kommt die Erfassung der pflanzlichen Entwicklung. Jede Pflanze zu zählen, wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Mit einem in den USA entwickelten Verfahren lässt sich eine repräsentative Auswahl erheben: Eine Knochenarbeit für das Team aus Doktoranden, Studenten und Praktikanten, die sich wie Erbsenzähler vorkommen müssen, wenn sie eine schmalen Stab durch die Löcher eines Rahmens in Schrägrichtung in den Boden stecken und dann jede Pflanze benennen, die den Stab berührt: 160 Arten gilt es dabei auf einen Blick zu unterscheiden. Erst mit dieser riesigen Datenfülle wird es möglich sein, dereinst Aussagen zu machen, wie sich Pflanzengemeinschaften unter Ausschluss bestimmter oder aller Tiere entwickeln, die sich von ihnen ernähren. Ob das Kapitel „Entwicklung der Weiden im Nationalpark“ neu geschrieben werden muss, wenn die Daten in einigen Jahren ausgewertet sind? Das sei wohl etwas gar hoch gegriffen, schmunzelt Risch. „Aber wir werden einen weiteren Puzzlestein in diesem ausserordentlich komplexen Ökosystem einfügen. Und vielleicht sind es ja gleich mehrere“.

Rückkehr der Raubtiere und Greifvögel
1904 wurde im Bündner S-charltal der letzte Schweizer Bär erlegt und damit auch das letzte grosse Raubtier, das dem Menschen Konkurrenz machen konnte um Weide- und Nahrungsgründe. Gnadenlos wurde im 19. Jahrhundert Jagd gemacht auf Beutegreifer aller Art. Noch heute erinnert im Val Susauna im Engadin ein Gedenkstein an Giachem Küng, der in seiner Lebensspanne von 1808 bis 1874 dreizehn Bären den Garaus gemacht hatte. Die Probleme, die man sich mit Haustiere reissenden Raubtieren eingehandelt hatte, waren weitgehend hausgemacht. Denn vor den Raubtieren hatte man das Schalenwild beinahe ausgerottet und damit diesen die Nahrungsbasis entzogen. Im Ueberlebenstrieb blieb Wölfen, Luchsen und Bären nicht viel anderes übrig, als über Lämmer und Kälber herzufallen. Parallel zur Ausrottungskampagne an den vermeintlichen Wildräubern wurde das "friedvolle" Wild verstärkt gehegt. So gab es schliesslich Abschussprämien für Beutegreifer. Selbst die als „Lämmergeier“ verschrienen, in Tat und Wahrheit überaus harmlosen Bartgeier, die sich ausschliesslich von Aas ernähren, wurden ausgerottet. Einzig der Steinadler überlebte diesen Feldzug dank seiner Flexibilität – er zog sich ins unzugängliche Hochgebirge zurück, wo er in einigen Nischen überlebt hat. Seit er 1953 unter Schutz gestellt wurde, haben sich die Steinadler wieder prächtig vermehrt. Auch im Nationalpark brüten mehrere Paare. Heute besiedeln sie den gesamten Alpenraum und sind dabei, sich auch wieder in den Hügelzonen und im Mittelland auszubreiten, wo sie schon vor Jahrhunderten ausgerottet worden waren. Niemand stört sich mehr an der friedlichen Rückeroberung dieser Könige der Lüfte, die man heute bei guter Thermik in den ganzen Schweizer Alpen regelmässig zu Gesicht bekommt. Nur mit Hilfe des Menschen wieder angesiedelt werden konnte der Bartgeier. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Im Frühling 2007 zog am Ofenpass an der Grenze des Nationalparks das erste Bartgeierpaar eigenen Nachwuchs hoch. Die besten Chancen, dieses wunderbare Tier zu Gesicht zu bekommen, bieten sich im Schweizer Nationalpark. Es ist ein Anblick, den man nicht so rasch vergisst, wenn einer dieser riesigen Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2.80 Metern nur wenige Dutzend Meter über dem Boden kreisend Ausschau hält nach verwertbarer Nahrung. Das können auch Knochen sein, die der Vogel aus grosser Höhe auf Felsen fallen lässt. Aus den Splittern pickt er das Mark heraus. Auch die Luchse sind dank Wiederansiedlungsprogrammen zurückgekehrt – allerdings nicht in den Schweizer Nationalpark. Nur im Jahr 2008 machte ein aus der Ostschweiz eingewanderter Luchs für ein paar Monate Station. Er wurde eingefangen und mit einem Sender ausgestattet. Er fand im Nationalpark reiche Beute, zu der auch Hirsche zählten, beschränkt seine jagdlichen Aktivitäten aber weitgehend auf das für ihn zum Überleben Notwendige. Der Luchs, ein junges Tier, war vermutlich auf der Suche nach einem Weibchen - im Nationalpark ein aussichtsloses Unterfangen. So zog er schliesslich weiter in Richtung Trentino. Dort ist er inzwischen wieder besendert worden. Luchse siedeln heute in weiten Teilen des Alpenbogens und sorgen dort, wo sie erstmals wieder auftauchen, stets für Ärger unter der Jägerschaft. Hauptbeute des Luchses ist das Reh, und weil dessen Bestände wegen der zu zurückhaltenden Jäger tendenziell zu hoch sind, hat die Raubkatze anfänglich leichte Beute. Nach ein paar Jahren, so zeigt die Erfahrung, hat sich das Ganze stabilisiert – und Luchse und Jäger müssen sich deutlich mehr anstrengen, wenn sie Beute machen wollen. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich beim Wolf ab. Mehrere Wolfsrudel haben sich in der Schweiz angesiedelt. Auch sie stellen vorwiegend dem Wild nach, vergreifen sich aber, wenn sich die Gelegenheit bietet, auch an Schafen, die zu Zehntausenden im Sommer die Alpen bevölkern. Mit Herdenschutzmassnahmen haben sich die Risse inzwischen auf ein akzeptables Niveau reduziert. Nur gelegentliche Gäste sind herumziehende Jungbären. Die Chancen, in den Schweizer Alpen einem Luchs, Bären oder Wolf zu begegnen, sind dennoch gleich Null.


Ohne Pro Natura kein Schweizer Nationalpark
Der 1909 gegründete Bund für Naturschutz (heute Pro Natura) verfolgte ein klares Ziel: Die Gründung eines Schweizer Nationalparkes. Die Natur einen Platz erhalten, an dem sie sich ungestört von industriellen und touristischen Entwicklungen entfalten konnte. Ausschlag gebend war das Verhalten snobistischer Gäste aus England, die ihrem Freizeitvergnügen in den Alpen mit zunehmender Rücksichtslosigkeit huldigten. Doch es brauchte auch die Einsicht einer weitsichtigen lokalen Bevölkerung im Unterengadin, die übernutzten Weiden und Wälder künftig in Ruhe zu lassen. Nur fünf Jahre nach Gründung der Naturschutzorganisation war man am Ziel: Der Schweizer Nationalpark wurde ins Leben gerufen. Bis heute trägt jedes Pro Natura – Mitglied mit einem Franken pro Jahr zum Gedeihen des Nationalparks bei. Der Schweizer Nationalpark geniesst dank der Pioniertat von Pro Natura den Status eines Naturheiligtumes in der Bevölkerung: ein Ort, den man gesehen haben muss. Und, wenn es denn tatsächlich zur Gründung eines zweiten Nationalparkes kommen sollte, auch ein Jahrhundert danach spielt Pro Natura eine führende Rolle. Die Naturschutzorganisation hat einen weiteren Nationalpark nicht nur initiiert, sie hat auch eine Million Franken bereits fest zugesagt.

Wanderung Naturlehrpfad Margunet
Es ist der Klassiker im Nationalpark, die rund dreistündige Wanderung auf dem Naturlehrpfad mit dem Piz Margunet (2328 m) als höchstem Punkt. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Nr. 8 (Postautohaltestelle). Von dort aus geht es sanft ansteigend über die Alp Stabelchod hinauf zum Margunet und über das wild-romantische Val dal Botsch zum Parkplatz Nr. 6 an der Ofenpassstrasse. Dort besteht auch eine Verpflegungsmöglichkeit. Die Wanderung ist auch für Kinder sehr gut geeignet. Im Schweizer Nationalpark besteht ein striktes Wegegebot. Rund 80 Kilometer Wanderwege sind markiert und frei zugänglich. Hirsch, Gems und Steinbock kennen die markierten Wege im Schweizer Nationalpark. Sie bewegen sich im Respektabstand von wenigen hundert Metern völlig ungehindert. Das Wissen um die Gefahrlosigkeit der Menschen auf den markierten Wegen wird über die Tiergenerationen hinweg weitergegeben. Doch unvorsichtig sind sie deshalb nicht. Sie reagieren unvermittelt, wenn jemand – verbotenerweise - die gewohnten Pfade verlässt. Nicht mit blossem Auge, aber schon mit einfachen Feldstechern können die scheuen Tiere deshalb bewundert werden. Doch es braucht schon ein wenig Glück und Geduld, um weidende Gemsen auf der Alp Stabelchod oder spielende Murmeltiere im Val dal Botsch hautnah zu erleben.
Im Nationalparkzentrum kann ein digitaler Guide ausgeliehen werden, der mit Satellitenunterstützung jeweils am richtigen Ort die richtigen Informationen als Ton, Bild und Text bereit hält.

Anreise:
Mit dem Zug nach Zernez und weiter mit dem Postauto in Richtung Ofenpass. Entlang der Ofenpassstrasse verschiedene Haltestellen.


Unterkunft:
Hotel Park Naziunal Il Fuorn: Das einzige Hotel im Nationalpark bietet komfortable Zimmer. Aus den Zimmerfenstern lassen sich in der Dämmerung weidende Hirsche beobachten. Das Hotel liegt direkt an der Ofenpassstrasse: Lärm-Immissionen vor allem von Motorrädern müssen in Kauf genommen werden. Gute, saisonale Küche.
Hotel Parc Naziunal, Il Fuorn, CH-7530 Zernez, Tel: 081 856 12 26, www.ilfuorn.ch, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Essen:
Berggasthaus Buffalora:
Ein idealer Rastplatz nach einer Wanderung im Nationalpark. Das Gasthaus liegt direkt neben der Postautohaltestelle und bietet eine hervorragende Küche mit regionalen Spezialitäten.

 

 

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